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Kanalkamera

Kanalkameras werden für die Suche nach defekten Stellen in Abwasserkanälen eingesetzt. Der Kopf ähnelt einer handelsüblichen Webcam oder auch einer Handykamera. Ein wichtiger Unterschied besteht jedoch in der beeindruckenden Beweglichkeit: Er lässt sich um 360° drehen. Dies ermöglich ein gezieltes Absuchen der Rohre. Dabei hilft weiterhin eine kleine, aber sehr helle Lampe. Eine weitere technische Besonderheit ist der GPS-Sender, welcher durchgehend den genauen Ort des Geräts anzeigt. Eine Kanalkamera ist in der Lage selbstständig zu arbeiten. So bemerkt sie beispielsweise Hindernisse und weicht ihnen vollautomatisch aus. Für manche Aufgaben wird dennoch das Auge eines fachkundigen Mitarbeiters benötigt. Deshalb verbindet ein langes Kabel die Kanalkamera mit einem Monitor außerhalb des Kanals. Vor diesem sitzt ein Mensch, der bei Bedarf Screenshots macht und schon einmal plant, wie die Reparatur verlaufen wird.

Wofür werden Kanalkameras gebraucht?

In Oberhausen leben über 210.000 Menschen. Jeder von ihnen produziert Abwasser, welches durch die Kanäle entsorgt wird. Eine unfassbare Menge fließt durch die zahlreichen Rohre. Letztere sind den Angriffen von zwei Seiten ausgesetzt. Innen bleiben Essensreste hängen und der stetige Betrieb erzeugt Abnutzungen. Außen drücken Wurzeln, Steine, Tiere und vieles mehr gegen die Wände. Auf Dauer sind Löcher und Verstopfungen unumgänglich. Um diese schnell und ohne Baumaßnehmen zu finden, werden Kanalkameras eingesetzt. Zunächst wird der Kanal vorbereitet: Er wird auf jeden Fall gesäubert. In manchen Situationen sind vorhergehende Tests möglich. Bei Verdacht auf einen Riss wird beispielsweise als erstes eine Druckprüfung vorgenommen. Sind alle Vorarbeiten erledigt, schickt der Fachmann die Kanalkamera auf ihre Reise.